Gesunde Ayurveda Tipps von Januar bis Dezember
Wir pflegen heute einen Lebensstil gegen die Natur. Doch die Natur hat uns viel zu geben. Wir haben mit Lea Johanning, Co-Autorin des Buches „Mit Ayurveda durch das Jahr“, über unser Verhalten und über die Hilfe durch Ayurveda gesprochen. Das Buch enthält viele Tipps, Rezepte, Kalender rund um das Thema Ayurveda.
WITC: Was hat Sie inspiriert, das neue Buch „Mit Ayurveda durch das Jahr“ zu schreiben?
Eigentlich war das tatsächlich gar nicht geplant. Ich hatte als Thema für meine Abschlussarbeit in der Ausbildung zur Ayuerveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin „Die sechs Jahreszeiten“ gewählt. Ein Fließtext war mir irgendwie zu langweilig (da ist mein kreatives Vata durchgeschlagen), also habe ich einen Kalender gestaltet mit saisonalen Ernährungs- und Verhaltenstipps und kleinen Rezepten. Meine MitschülerInnen fanden das so toll, dass sie mich ermutigten damit doch vielleicht zu einem Verlag zu gehen. Der Königsfurt-Urania Verlag bei Kiel fand die Idee toll und wollte gleich ein ganzes Buchprojekt daraus machen. Kerstin Rosenberg hat sich bereit erklärt den Rezepteteil zu übernehmen und hat tolle Speisepläne ausgearbeitet. Das ging alles ganz schön schnell und ich bin wirklich sehr stolz auf das Endprodukt.
WITC: Welchen Einfluss hat Ayurveda auf unser Leben?
Ayurveda beeinflusst im Grunde alles. Ob wir es nun Ayurveda nennen, eine holistische Lebens- und Denkweise oder im Einklang mit der Natur leben. Das Wort „Ayurveda“ setzt sich zusammen aus den Sanskrit-Worten „Ayus“ = Leben und „Veda“= Wissenschaft/Weisheit. Es geht also um das Wissen über das Leben. Wie funktioniert der Körper, was ist für die Gesundheit zuträglich oder abträglich, welchen Einflüssen sind wir ausgesetzt und wie können wir das positiv nutzen oder auch vor negativen schützen? Mir hat Ayurveda dabei geholfen Gesamtzusammenhänge zu sehen, zu verstehen und sie für mich zu nutzen. Unsere (Ur-)Großmütter und -väter wussten noch welche Hausmittel für was helfen, vieles davon haben wir gar nicht mehr gelernt weil es leider verloren gegangen ist. Oft leben wir sogar gegen unsere natürlichen Bedürfnisse und das führt früher oder später dazu, dass wir krank werden. Wir essen mit Chemikalien verpestete und hochgezüchtete Lebensmittel und konsumieren teilweise komplett auch künstlichen Stoffen zusammengebastelte Billigprodukte. Ich vermute meist aus Bequemlichkeit oder Unwissen wie schädlich das ist. Mich wundert es nicht, dass es so viele Neuzeiterkrankungen gibt. Mich wundert eher, dass wir so blind und taub für unsere natürlichen Bedürfnisse geworden sind.
WITC: Wenn ich bisher noch keinen Bezug zu Ayurveda hatte – ist das Buch dann auch etwas für mich? Und: Wie bringt es mich durch das Jahr 2020?
Meine Intention war es, das Buch auch für Neueinsteiger und Nicht-Ayurvediker verständlich und interessant zu gestalten. Im ersten Teil gibt es eine Einführung in das Thema um ein Grundverständnis zu schaffen. Die wichtigsten Begriffe werden erklärt und bildhaft beschrieben. Zusätzlich ist ein Test mit dabei um herauszufinden welcher Dosha-Typ man ist. So gibt es eine einfache Orientierung und einen Überblick in Ayurveda. Im zweiten Teil gibt es dann zu jeder Jahreszeit typische und geeignete Lebensmittel, Do’s und Don’ts, Bewegungsanleitungen, Dosha-entsprechende/typgerechte Verhaltenstipps und Menüvorschläge mit Rezepten. Es ist also für jede/n etwas dabei, ob man nun bewegungsaffin ist, kochbegeistert oder einfach wissen möchte, welche Jahreszeit welche Vorzüge hat.
WITC: Wir leben gegen die Natur – sagen Sie. Doch wie genau können wir in heutigen Zeiten, in der modernen Gesellschaft, wirklich mit der Natur leben?
Das ist tatsächlich nicht ganz einfach aber: Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. Es gibt einfach umsetzbare Möglichkeiten mehr im Einklang mit der Natur zu leben. In meinem Buch habe ich versucht möglichst alltagstaugliche Wege aufzuzeigen. Im Winter zum Beispiel braucht der Körper mehr Ruhe und Schlaf um gesund zu bleiben. Die Natur diktiert uns das auf indem die Tage kürzer und die Nächte länger sind. Gegen die Natur zu leben würde bedeuten, das vermehrte Schlaf und Ruhebedürfnis zu ignorieren. Wer morgens nicht länger schlafen kann, sollte dafür abends früher ins Bett gehen. Die meisten Menschen behaupten dafür wäre keine Zeit, sitzen dann noch bis nachts vor dem Fernsehr. Das ist natürlich vermeindlich bequem, für die körperliche Gesundheit aber eher kontraproduktiv. Ebenso ist es im Winter kalt und der Körper muss mit den Energiereserven haushalten. Absurderweise beschließen viele Menschen zu Silvester, endlich 5 kg abzuspecken und ab jetzt 5x in der Woche zum Sport zu gehen. Wir würden das nicht so entscheiden, wenn wir keine stufenlos regulierbaren Heizung zuhause hätten; das Verständins für die körperlichen Bedürfnisse ist bei vielen Menschen verloren gegangen. Lohnen tut sich das vor allem für die Fitnessstudios, die mit Supersonderangeboten zu Neujahr locken. Wir brauchen unsere Winterpölsterchen und der Körper signalisiert immer wieder, dass es gerade viel besser ist NICHT zum Sport zu gehen und nur noch Salat zu essen (der ja auch im Winter nicht wirklich saisonal ist). Die Folge: Frustration und das über Board werfen der guten Vorsätze. Wenn wir allerdings das gleiche Vorhaben Ende Februar/Anfang März angehen ist der Körper auf „Frühjahrsputz“ eingestellt und kann sich viel besser mit diesen Veränderungen arrangieren und bedankt sich für die Bewegungsroutinen.
WITC: Wohin sollten wir aufbrechen?
Mich hat Greta Thunberg im vergangenen Jahr wirklich sehr beeindruckt und ich wünsche mir sehr, dass endlich auch die Politik aufbricht um sich ernsthaft und nachhaltig für die Zukunft unseres Planeten einzusetzen! Ich war am Neujahrstag mit meiner Mama auf einem Müllsammelspaziergang und wir haben gleichzeitig frische Luft geschnappt und unsere Natur vor der Haustür von (Plastik-)Müll befreit. Zu solchen Spaziergängen werde ich dieses Jahr öfter aufbrechen und ich habe die große Hoffnung, dass ich als Vorbild andere Menschen inspirieren kann sich ebenfalls als „Eco Warrior“ zu engagieren und sich so das Selbstverständnis unsere Erde zu schützen und sie nicht weiter auszubeuten letztlich in allen Köpfen festigt.
STECKBRIEF:
Name: Lea Johanning //
Alter: 36 //
Beruf: Sporttherapeutin/Yogalehrerin/Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin//
davon träumen Sie: Ich träume davon, etwas positives in dieser Welt zu hinterlassen und andere Menschen zu inspirieren.//
das mögen Sie an Menschen und das nicht: Ich liebe die Phantasie der Menschen und mag keine Unehrlichkeit.//
Neueste Artikel
Seminar: Schreib das mal mutig auf. Meine Memoiren
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne: Memoiren schreiben – das Seminar 19. und 24. August 2024 Jetzt anmelden und alle Informationen erhalten Es gibt verschiedene Gründe,
5 Fragen & 5 Antworten an Kathrin Gesche von der Kaffeeküste Laboe
CAFFEINE BEFORE CHAOS STECKBRIEF Name: Kathrin GescheAlter: 25 Beruf: Prokuristin, Röstmeisterin von Spezialitätenkaffee Familie: Rückhalt in meinem Leben Lebensmotto: caffeine before chaos Lieblingsorte: All die,
Alles zu seiner Zeit: Schreib mal deine Memoiren auf.
Eine Reise zurück zum Anfang Ich war der Frühstückseinladung meines Freundes Karlheinz gefolgt – nicht nur mit knurrendem Magen, sondern auch neugierig, um was es
Geht häusliche Gewalt uns alle an? Ja! Wenn alle hingucken, kann nichts bagatellisiert werden.
DAS MITERLEBEN VON HÄUSLICHER GEWALT DRINGT IN DIE ENTWICKLUNG DER JUNGEN KINDER UND HINTERLÄSST ZUM TEIL FOLGENSCHWERE ENTWICKLUNGSSPUREN. Ein Interview mit Lidija Baumann, Diplom-Psychologin in
,,Es ist mir wichtig, Türen zu öffnen“ – Kammerschauspielerin Ellen Dorn
,,Zum Glück brauche ich hier in Schleswig-Holstein noch keinen Mut, um mich mit und für Menschen aus anderen Ländern und Kulturen stark zu machen.“ Name