Trainiere Deine mentale Kraft!

1. Oktober 2020
Sabrina Schmidt-Petersen ist stellvertretende Geschäftsführerin im MARE Sport & Wellness in Schönkirchen und unterrichtet Yoga.

"Jede Herausforderung gibt uns die Gelegenheit zu wachsen."

Auf unsere körperliche Fitness bezogen wissen wir, dass es relativ schnell geht, unser Herzkreislaufsystem zu trainieren. Es braucht nur Wochen von regelmäßigem Training, bis wir schneller oder länger laufen, schwimmen oder radfahren können. Wenn wir mit der Art von Belastung aufhören, verlieren wir diese Ausdauer jedoch auch schnell wieder. Anders verhält es sich, wenn wir stärker werden wollen.

Wir brauchen deutlich länger, um einen signifikanten Zuwachs an Muskelkraft festzustellen und müssen uns beharrlich einer deutlichen Belastung aussetzen. Einmal gewonnen, schwindet diese Fähigkeit zum Glück aber auch ebenso langsam wie sie gekommen ist.

Mein Eindruck ist, dass es sich mit unserer mentalen Kraft ganz ähnlich verhält.

Jede Krise und jede Widrigkeit geben uns die Möglichkeit stärker zu werden. Jede Herausforderung gibt uns die Gelegenheit zu wachsen. Wir entscheiden selbst, ob wir uns der Aufgabe stellen oder den Kopf einziehen. Dabei spielt unsere Grundeinstellung eine determinierende Rolle: Lebe ich in einer freundlichen oder feindlichen Welt? Sehe ich die Chancen oder nur die Gefahren? Fühle ich mich ausgeliefert, hilflos und versuche ich alles zu meiden, was meinen Komfort beeinträchtigen könnte? Oder ergreife ich die Initiative und tue, was ich tun kann, um meine Situation zu verbessern und das Problem zu lösen?
Ich glaube, oft ist es uns nicht so richtig bewusst: Wir können unsere mentale Kraft genauso trainieren wie unseren Körper. Das passiert jedoch nicht von allein und auch nicht, wenn wir uns immer den einfachsten Weg suchen oder jedes schwierige Gespräch und jede unbequeme Aufgabe meiden.

Bitte nicht sich selbst verurteilen!

Wichtig ist, dass wir uns nicht dafür verurteilen, wenn wir scheitern, sondern, dass wir analysieren, was wir beim nächsten Mal anders machen müssen. Wenn wir uns eingestehen, dass wir nicht perfekt sind – und auch nicht diese Erwartungshaltung an uns selbst haben – nimmt das den Druck von den Schultern. Wir haben dann den Kopf frei, um einen ungetrübten Blick auf die Dinge zu richten. Wenn wir es schaffen, unbewertet das anzunehmen, was ist, können wir auch nach echten Lösungen suchen, uns somit weiterentwickeln und stärker werden.

Neueste Artikel