Keine einheitliche Regelung!
(ots) Einmal so, ein andermal anders: Wenn es um Gendern in der professionellen Kommunikation geht, gibt es bei den meisten PR-Experten keine einheitliche Regelung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von news aktuell und Faktenkontor.
Nachgefragt wurde bei Pressestellen und PR-Agenturen aus Deutschland, wie sie mit gendergerechter Sprache in der Kommunikation für ihr Unternehmen beziehungsweise für ihre Kunden umgehen. 415 Kommunikatoren haben an der Befragung teilgenommen.
Demnach wenden knapp die Hälfte der PR-Schaffenden keine einheitlichen Regeln in ihrem Sprachgebrauch an, um die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen (45 Prozent).
Immerhin ein gutes Drittel der Befragten formuliert geschlechtsneutral, setzt also auf Bezeichnungen wie „Mitarbeitende“ oder „Studierende“ (38 Prozent). Fast genauso viele Befragte schreiben die männliche und weibliche Form aus, indem sie zum Beispiel von „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ oder „Studentinnen und Studenten“ sprechen (36 Prozent).
Weniger üblich sind sämtliche Binnen-Schreibweisen:
Nur jede fünfte Pressestelle und PR-Agentur verwendet die Schrägstrich- oder Klammerschreibweise und schreibt zum Beispiel „Mitarbeiter/innen“ oder „Mitarbeiter(innen)“ (19 Prozent). Genauso viele Befragte halten sich an das sogenannte Binnen-I, indem sie MitarbeiterInnen oder StudentInnen schreiben (18 Prozent). Noch seltener ist das Gender-Sternchen. Nur 14 Prozent setzen das Sonderzeichen – etwa bei dem Wort Mitarbeiter*innen -, um geschlechtergerecht zu formulieren. Verschwindende ein Prozent der PR-Schaffenden nutzt den Tiefstrich (z.B. Mitarbeiter_innen).
Immerhin jede zehnte Pressestelle und PR-Agentur gendert überhaupt nicht (12 Prozent).
Grund dafür ist möglicherweise, dass für die Mehrheit der Befragten gendergerechte Sprache eher bzw. völlig unwichtig ist (53 Prozent). Nur knapp die Hälfte der Kommunikatoren stuft sie als eher bzw. sehr wichtig ein (45 Prozent).
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