Plädoyer für einen erholsamen Schlaf
Unsere Vorfahren haben sich an der Natur orientiert. Der Tagesablauf hat sich den Tageszeiten und den Jahreszeiten angepasst. Die Natur hat vorgegeben was möglich war. Heute kann man 365 Tage, 24 h Stunden hindurch arbeiten, produktiv sein und sich seinen eigenen Rhythmus geben, denn es gibt immer genug Licht und immer genug zu tun. Aber was ist die Konsequenz? Wenn wir uns nicht mehr der Sonne und der Kälte unterordnen, wann kommen wir dann zur Ruhe?
Mir kommt es so vor, als gäbe es gesellschaftlich einen Wettbewerb darum, wer mit möglichst wenig Schlaf auskommt. Fast könnte man meinen, es sei Ausdruck besonderer Leistungsfähigkeit, wenn 4 bis 5 Stunden Schlaf vermeintlich genug sind. Denn wer viel schläft, gilt ein bisschen als Faulpelz und Müßiggänger. Wer weniger Schlaf braucht, kann mehr arbeiten und noch mehr schaffen. Soweit, so logisch. Aber macht das auch auf lange Sicht eigentlich Sinn? Und woher nehmen wir dann noch Orientierung, um zu wissen wann es genug ist?
Sicherlich gibt es Phasen, in denen 8 bis 9 Stunden Nachtschlaf nicht möglich sind, aber auf Dauer sind weniger als 6 Stunden sehr wahrscheinlich eben nicht gesund. Das spüren wir, denn unser Körper zeigt ja seine Erschöpfung. Durch Leistungseinbußen, schlechte Laune, Verlangen nach ungesunden Lebensmitteln, die dann schnelle Ersatzenergie liefern müssen. Ein bisschen haben wir vielleicht auch das Gefühl, etwas zu verpassen – denn wir verschlafen ca. 1/3, besser ¼ unseres gesamten Lebens.
Es gibt nicht wenige Teilnehmer in meinen Yoga-Kursen, die in der Schlussentspannung oder auch in der Meditation einschlafen. Sie entziehen sich der bewussten Entspannung und dem, was da so kommen könnte, weil sie offensichtlich tief erschöpft sind. Der Körper nutzt die Gelegenheit zu regenerieren, bevor der nächste Säbelzahntiger um die Ecke kommt. Ich hoffe, dann immer, dass zumindest dieser kleine Schlummer ein paar kostbare Minuten auf das Schlafkonto einzahlt und für Erholung sorgt.
Im Schlaf verarbeiten wir das, was wir im Wachzustand erlebt haben, wir erholen uns körperlich und mental von der Anstrengung und den Eindrücken des Tages. Klar würde ich auch gern noch mehr herausholen, aus meinem Tag. Noch 1 bis 2 Aufgaben mehr schaffen! Aber warum eigentlich? Denn je mehr ich schaffe, desto mehr To-Do’s kommen auch immer wieder hinzu.
von Sabrina Schmidt-Petersen, stellvertretende Geschäftsführerin im MARE Sport & Wellness in Schönkirchen
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