Im Interview: Die Gründerin von foerdegruen.de
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Zu Recht! Wir haben uns auch in Kiel auf die Suche nach diesem Thema begeben und haben den Blog Foerdegruen gefunden. Sabrina Aust ist die Frau, die dahinter steht. Wir hoffen: nachhaltig!
Woman in the city: Du machst einen Blog über Nachhaltigkeit in Kiel. Wie bist Du darauf gekommen?
Sabrina Aust: Seit 2014 betreibe ich den Blog Fördegrün. Entstanden ist die Idee in einer Silvesternacht, in einem philosophischen Gespräch unter Freunden kam zur Sprache, dass die Menschen der Erde eigentlich nur schaden. Da machte es Klick und ich wollte nicht zu denen gehören, die achtlos mit der Umwelt umgehen. Meine Erfahrungen und Tipps sammelte ich dann auf dem Blog Fördegrün. Eine Kommilitonin von mir war anfangs auch noch mit dabei, stieg aber später wegen Zeitmangel aus dem Projekt aus.
WITC: Was ist Dir wichtig, in Deinem Blog zu vermitteln?
Viele denken beim Thema Nachhaltigkeit an Verzicht und Mangel. Ich möchte aufzeigen, dass es auch Spaß machen kann, nachhaltig zu leben. Zudem gibt es für viele Dinge eine einfache Alternative, sei es müllfrei oder vegan. Mein Ziel ist es, mehr Menschen zu einem nachhaltigen Lebensstil zu inspirieren.
WITC: Das Thema Nachhaltigkeit nimmt ja gerade Fahrt auf – wie ernsthaft ist für Dich in Deinem persönlichen Leben das Thema?
Für mich spielt Nachhaltigkeit seit 2014 eine große Rolle in meinem Leben. Anfangs war ich noch ohne Community und suchte mir alle Informationen im Internet zusammen. Mittlerweile hab ich einen breiten Freundeskreis, der sich mit diversen Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit beschäftigt und wir tauschen uns oft miteinander aus und helfen einander, die Themen noch präsenter in der allgemeinen Bevölkerung zu machen. Eine Community ist auch wichtig, um am Ball zu bleiben.
WITC: Bedeutet Nachhaltigkeit für Dich ein grundlegend anderes Lebenskonzept zu haben und umzusetzen?
Es ist kein grundlegend anderes Lebenskonzept nötig, um nachhaltig zu leben. In Kiel gibt es unheimlich viele Möglichkeiten, einen ganz normalen aber umweltfreundlichen Alltag zu leben – mit Arbeit, Einkaufen, Freizeitaktivitäten – ohne großen Aufwand zu betreiben.
WITC: Denkst Du, dass die jungen Leute eine wesentlichere Beziehung zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit haben?
Für die junge Generation ist Greta Thunberg eine Leitfigur und das finde ich sehr gut. Viele beginnen nachzudenken und dass ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Veränderung. Ich hoffe sehr, dass die Friday-For-Future-Kids beharrlich sind und etwas bewegen in Schritt mehr Umweltschutz.
WITC: Wenn Du Kiel & Nachhaltigkeit zusammenbringst – welche 3 wichtigen Dinge/ Orte/etc. fallen Dir dazu ein?
Der Unverpackt-Laden, der Muddi Markt und das Glückslokal.
2014 eröffnete auch der erste deutsche Unverpackt-Laden, hier in Kiel! Das war bahnbrechend. Ich bin seit Beginn treue Kundin und freue mich, dass der Laden so gut angenommen wird. Zero Waste ist ein Thema, dass uns alle angeht und dringend auch auf stadtpolitischer Ebene noch schärfer angegangen werden muss. Der Muddi Markt setzt sich seit 2014 in Kiel aktiv für nachhaltiges Feiern auf der Kieler Woche ein. Mittlerweile ist der Verein so stark gewachsen, dass er auch ganzjährig Bildungsprojekte durchführt und viele Umwelt-Initiativen bereits gefördert hat. So wurde zum Beispiel ein Nachhaltiger Konsumguide entwickelt mit allen umweltfreundlichen Läden in der Stadt.Das Glückslokal gewann 2014 im yooweedoo-Ideenwettbewerb eine Startförderung und hat heute eine immens große Sharing Community aufgebaut, in der gebrauchte Kleidung und Alltagsgegenstände einen neuen Besitzer finden. Das Konzept begeistert mich total, ich bin großer Fan von Second Hand – es schont Ressourcen und bewahrt Guterhaltenes vor dem Müll.
Name: Sabrina Aust
Alter: 30 Jahre
Beruf: Redakteurin
Lebensmotto: Zeit ist wichtiger als Geld.
Vorbilder? Marie Delaperrière (Gründerin von unverpackt Kiel), Heimathafen Herz (Kieler Zero-Waste-Beraterin), Volker Harbeck (aktives Mitglied im Muddi Markt und anderen Projekten)
Buchempfehlung: „Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“ von Niko Paech
Filmempfehlung: „Plastic Planet“ von Werner Boote,“Taste the Waste“ von Valentin Thurn
Lieblingsplatz: Wald
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