Ellen Dorn | Kiel | Schauspielerin ||
Wieviel Verantwortung muss jeder von uns übernehmen?
„Verantwortung bedeutet für mich: Teilhaben, mich einmischen ins Leben, in die Welt. Wie viel Verantwortung ich übernehmen muss? Diese Frage stellt sich mir nicht. Die Dinge sind, was sie sind, es ist an mir, so viel Verantwortung zu übernehmen wie mir möglich ist. Ich kann nach der Lektüre von J. S. Foers „Wir sind das Klima“ entweder mal ein paar Flüge über Atmosfair kompensieren oder aber meine Reise- und Essgewohnheiten grundlegend verändern. Beide Entscheidungen haben Konsequenzen. Es liegt in meiner Selbstverantwortung, welchen Unterschied in der Welt ich machen möchte.
Das Gegenteil von Selbstverantwortung ist für mich das System von „Du-bist-schuld-und-ich-hab-Recht“, das Opferspiel. Ich denke, Leute in einer gefühlten Opferrolle erleben ihre Aggression und die daraus folgenden Handlungen nicht als Aggression, sondern als Reaktion auf erlittenes Unrecht, weshalb sie glauben, verletzen und bestrafen zu dürfen, sowohl im Privaten als auch bei den ganz großen Themen.
Selbstverantwortung bedeutet für mich, immer wieder zu hinterfragen, mit welchen Mitteln ich die Verbesserung einer Situation herbeizuführen versuche, ob aus einer Opferhaltung heraus oder als Mitverantwortliche und Mitgestalterin.
Wenn mir das gelingt, wenn ich Verantwortung für mein Tun übernehme, setzt das bei mir Energie frei sowohl für die „privaten als auch die ganz großen Themen“. Und das erlebe ich als einen enormen Zuwachs an Freiheit, als Unterschied auch in meinem persönlichen Leben.
//Foto: Pepe Lange
| Ellen Dorn | Kiel | Ensemblemitglied am Schauspiel Kiel
Ellen Dorn setzt sich in der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und im Ensemble-Netzwerk für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen am Theater ein und engagiert sich in der interkulturellen Arbeit am Theater Kiel und bei Parents for future.
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