Wonach wir wirklich hungern!

Gute Vorsätze? Der Kopf muss mitmachen.
FdH, Intervallfasten oder Brigitte-Diät: Die eigentliche Bedeutung von Diät ist aber „Lebensweise“. Wie schaffe ich es, nachhaltig Gewicht zu verlieren, mich gesünder zu ernähren oder mir eine andere Ernährungsform anzueignen? Unsere Ernährungexpertin Alste Janßen hat die Tipps für Euch.
Gute Vorsätze für das Abenehmen sind oft schnell vergessen und es folgt wenig Erfüllung. Drastische Maßnahmen bringen hingegen zwar kurzfristige Erfolge beim schnellen Abnehmen: Ob Ketogen, FdH, Intervallfasten oder Brigitte-Diät – alle für sich eigentlich gute Möglichkeiten, ein paar Kilos loszuwerden, solange auch der Kopf mitmacht. Das altgriechische Wort „Diät“ bedeutet (gesunde) Lebensweise oder Lebensführung. Doch was wir unter Diäten verstehen, ist eine vorübergehende, von der Gewohnheit abweichende Ernährungsweise, die sich durch einseitige Lebensmittelauswahl, kleine Portionen und wenig Genuss auszeichnet. Aber leider scheitert das Projekt „Abnehmen“ dann am inneren Schweinehund. Frustessen, Schamgefühl darüber und der Jojo-Effekt sind die Folge.
Wer sich gut informiert und ausreichend motiviert ist, kann durch eine gezielte Ernährungsumstellung nachhaltig abnehmen – und das sogar mit Genuss! Diese Umstellung muss nicht radikal sein, sie ist ein Prozess, in den man sich hineinschmecken und -probieren kann. Wie schaffe ich es, nachhaltig Gewicht zu verlieren, mich gesünder zu ernähren oder mir eine andere Ernährungsform anzueignen?
Für ein gutes Gelingen haben sich folgende motivierende Tipps bewährt, da sie in jedes Ernährungsmuster passen:
WISSEN IST MACHT
Wer weiß, was hinter den Ernährungsempfehlungen steht, wird diese auch motivierter umsetzen. Informieren Sie sich möglichst neutral. Autoren mit innovativen Ernährungsthesen haben oft eine einseitige Sicht.
Schauen Sie beispielsweise Dokus über die Wirkung des Zuckers, die Macht der Zuckerindustrie und die tägliche Zuckeraufnahme an. Entfernen Sie dann erst einmal massive Zuckerquellen von Ihrem Speiseplan und nehmen im Folgeschritt weitere Lebensmittel unter die Lupe. Ein Film über Massentierhaltung oder die Überfischung der Meere hat schon so manchen zum Grübeln hinsichtlich des eigenen Fleisch- oder Fischkonsums gebracht.
Für eine ketogene oder vegane Ernährung braucht es auf Dauer ein gutes Wissen, um nicht in eine defizitäre Ernährungslage zu rutschen.
SEI NETT ZU DIR!
Verurteilen Sie sich nicht, wenn es mal nicht so funktioniert, wie Sie sich das vorgenommen haben. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und Veränderungen brauchen Zeit. Das Ernährungs- und Essverhalten ist ein über Generationen weitergegebenes Wissen, welches unseren Vorfahren das Überleben sicherte. Von dem Sonntagsbraten aus meiner Kindheit ist vielleicht heute noch die Vorliebe für Fleisch geblieben; von der Hungersnot meiner Großeltern der Glaubenssatz, meinen Teller leer essen zu müssen und Essen nicht wegzuwerfen. Das sind sicherlich wichtige Werte. Sie sind aber ein schlechter Ratgeber für Menschen mit Ernährungsproblemen, wenn sie über ihren Hunger hinaus essen oder gar heimlich in der Küche die Reste vernaschen.
DER ERFOLG LIEGT UNTER DEM EISBERG
Unser Essverhalten wird maßgeblich von unseren Gefühlen beeinflusst. Wut, Scham, Trauer, Einsamkeit, Langeweile, Stress sind Gefühle oder Zustände, die einen psychologisch begründeten Hunger auslösen.
Wer sich einmal in seinem Leben darauf konditioniert hat, Gefühle bzw. sich selbst durch Essen zu regulieren, kann das nur schwer durch eine Diät ablegen. Das körpereigene Belohnungszentrum ist zu sehr auf bestimmte Leckereien oder das „Satt sein“ gepolt.
Vergleichbar mit einem Eisberg, liegen unsere Gefühle und das unbewusste Handeln unter der Wasseroberfläche und machen über 80 Prozent aus. Deswegen funktioniert das Abnehmen oft nicht über den Kopf. Eine Diät könnte zwar helfen, den Einstieg über ein positives Lebensgefühl und gesteigertes Selbstwertgefühl zu bekommen. Doch letztendlich ist es wichtig, sich mit den eigenen Ess-Auslösern, den Umgang mit den Gefühlen oder begrenzenden Glaubenssätzen auseinander zu setzen. Unterstützung erfahren Sie von außen in einer professionellen Ernährungsberatung oder einem Coaching. Oder Sie gewinnen selbst Erkenntnisse durch Meditation oder Yoga.
ESSEN IST GESUND
Es gibt ein paar Regeln, die man präventiv für die eigene Gesundheit berücksichtigen sollte:
• Drei regelmäßige Mahlzeiten, nichts zwischendurch essen.
• 16 Stunden Intervallfasten. Die besten Fasten-Zeiten liegen zwischen 17.00 bis 09.00 Uhr. Die 2-3 Mahlzeiten teilen sich über die verbliebenen acht Stunden auf.
• Essen Sie mindestens 500 Gramm Gemüse am Tag. Als gekochtes Gemüse, Suppe, etwas Saft und als Salat und Rohkost.
• Ausreichend trinken, ca. 1,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit.
• Verzichten Sie weitestgehend auf zuckerhaltige Lebensmittel. Wenn Sie etwas Süßes naschen möchten, dann am besten gleich nach der Hauptmahlzeit. Das reduziert den später aufkommenden Süßhunger um ein Vielfaches.
Tipp: Suchen Sie sich für die nächsten 5 Tage nur einen Aspekt aus und in der darauffolgenden Woche den nächsten. Ich verspreche Ihnen, dass sich ein Ergebnis auf der Waage zeigen wird.
Dein Ernährungsexpertin
Praxis für Ernährungsberatung,
Ernährungstherapie und
Homöopathie
Heikendorf
Tel. 0162-8 04 48 66
www.alste-janssen.de
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