Johanneskraut – die richtige Dosis bitte!

Vorsicht vor Wechselwirkungen!
Wer in leichten depressiven Phasen Johanniskraut zur Linderung ausprobieren möchte, sollte lieber apothekenpflichtige Mittel kaufen. Diese seien ausreichend hoch dosiert und ihre Wirkung sei belegt, berichtet die Stiftung Warentest.
Frei verkäufliche Erzeugnisse hingegen seien anders zusammengesetzt und niedriger dosiert, schreiben die Warentester nach einem Vergleich von 18 Präparaten in ihrer Zeitschrift «test» (Ausgabe 11/2020).
Mit und ohne Rezept
Von den zehn apothekenpflichtigen Mitteln waren sieben auch ohne Rezept erhältlich – sie seien für den Einsatz bei milden depressiven Störungen geeignet. Drei Präparate gibt es nur auf Rezept: Sie sind dann zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren depressiven Phase zugelassen, so die Warentester.
Bei den acht frei verkäuflichen Mitteln, die es in Drogerien oder Reformhäusern, aber ebenfalls zum Teil auch in Apotheken zu kaufen gibt und die etwa bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen und geistiger Erschöpfung helfen sollen, ist die Wirkung laut Stiftung Warentest nicht ausreichend nachgewiesen.
Der entscheidende Unterschied: Die zehn als «geeignet» bewerteten Mittel enthielten Trockenextrakte – das heißt, die Wirkstoffe wurden durch ein Lösemittel aus dem Johanniskraut gezogen. Die Wirkstoffe seien damit deutlich höher konzentriert als in den Pulvern und Säften, die es frei verkäuflich im Handel gibt.
Vorsicht vor Wechselwirkungen
Was man unbedingt im Blick haben sollte, sind die starken Wechselwirkungen, die Johanniskraut mit anderen Medikamenten auslösen kann. Im Zweifel gilt es, vorher mit einem Arzt zu sprechen. Nehmen Frauen die Pille, müssen sie damit rechnen, dass diese aufgrund des Johanniskrautkonsums nicht mehr zuverlässig wirkt.
Bis die Wirkung von Johanniskraut einsetzt, können oft Wochen vergehen. Gehe das Tief aber nach einem Monat nicht weg, sollte man sich ärztliche Hilfe holen, raten die Warentester. Sie betonen zudem, dass Johanniskraut bei schweren Depressionen keine Option ist – hier sollten Betroffene ärztlichen und psychologischen Beistand suchen. Das gilt insbesondere bei aufkommenden Suizidgedanken.
Berlin (dpa/tmn)
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