Business-Portrait: Jasmine Birke

13. Oktober 2019
Jasmin Birke ist Geschäftsführerin im Hotel Birke in Kiel.

Mein Herz schlägt für das Hotel

Vielleicht hat sich Jasmine Birke wirklich ein wenig geärgert. Aber wenn, dann irgendwie noch mit einem Lächeln. In die neue Bar im Hotel Birke wollte sie eigentlich mit uns, ganz nach ihrem Geschmack eingerichtet, handverlesen sozusagen. Aber leider – es geht nicht, das Holz wird gerade frisch geölt. Also lächelt sie trotzdem. Nicht irgendein Lächeln. Sondern so ein ehrliches, authentisches, eines, das von tief innen kommt. Und es nimmt uns gleich mit – mit in ein Gespräch, bei dem die Zeit vergeht, als würde sie es nicht geben. Statt in die Bar, gehen wir ins hoteleigene Fischers Fritz Restaurant.

Auch wenn wir es zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wissen, dennoch ist schon zu spüren: Jasmine Birke ist die „gute Seele des Hauses“. Das darf man zwar nicht sagen, das mag sie nicht, aber die Gedanken sind ja bekanntlich frei! An jedem Stuhl, an jeder Vase, jeder Gabel, jedem Sessel, jeder Dekoration hat sie schon einmal Hand angelegt – ihr wird nichts entgehen, was nicht an seinen Platz gehört, was anders gerückt werden muss, was zusammen passt und was nicht, was harmoniert – oder auch nicht. Das gleiche gilt für jeden Mitarbeiter, die hier im übrigen nicht so heißen, sondern Mit-Gastgeber. Das ist ein eindeutiges Zeichen in der Mitarbeiterführung – und für die ist tatsächlich auch Jasmine Birke verantwortlich.

„IM NÄCHSTEN LEBEN WERDE ICH GÄRTNERIN.“
Privates und Berufliches vermischt sich bei Jasmine Birke zu einem ganzen und erfüllten Leben. „Ich habe es schon ziemlich gut“ – weiß sie! Aber für so ein Leben muss frau auch gemacht sein. Denn allein ist sie eigentlich nie. In den Tag startet Jasmine Birke wenn möglich und meistens recht konsequent mit einer Joggingrunde. Das Thema Natur hat für sie eine große Bedeutung – Bergwandern, raus in die Natur – und bitte, bei jeder guten Gelegenheit. Oder natürlich in den Garten. „Im nächsten Leben werde ich wahrscheinlich Gärtnerin“, sagt sie und lächelt. Noch aber pendelt sie täglich zwischen privater Wohnung, die ebenfalls im Hotelgebäude ist und dem Hotel selbst, dem Restaurant, der Bar, den Mitgastgebern, den Gesprächen mit den Gästen und ihrem stetigen , dass sich alle überall in ihrer Umgebung wohlfühlen. Und dabei sind die Gäste genauso wichtig wie die Mitgastgeber. „Es ist für mich wichtig, auch die Gäste mit ihren Befindlichkeiten immer im Blick zu haben. Ich kümmere mich natürlich auch persönlich um die Gäste. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die zu klären oder die entscheidend dafür sind, ob sich der Gast gut fühlt bei uns. Das geht bei der Beschäftigung für die Kinder los und hört vielleicht bei einem Erkältungstee für einen Gast auf.“

ERFÜLLUNG GEFUNDEN!
Jasmine Birke gab wegen überfüllter Hörsäle ihr Lehramtsstudium für Französisch und Sport auf und machte eine Ausbildung zur Hotelkauffrau im Hotel Hilton International in München. Warum? „Ich bin sehr gesellig und das passte einfach zu mir. Letztlich habe ich darin ja auch meine Erfüllung gefunden.“ Wie in der Hotelbranche üblich, arbeitete sie sich hoch – in einer Männerdomäne, wie sie betont. Denn Hoteldirektoren sind überwiegend immer noch Männer. Jasmin Birke arbeitete als stellvertretende Direktorin im Mercure Hotel, Bremen, wo sie ab 1994 den Posten der Direktorin übernahm. Der Liebe wegen ging sie vor 24 Jahren nach Kiel, heiratete Rainer Birke und lernte als Hamburgerin auch Kiel lieben, auch wenn sie daran zuerst nicht glauben konnte. 1997 und 1999 wurden die gemeinsamen Kinder Louise und Ludwig geboren.
„Mein Mann und ich – wir ergänzen einfach wunderbar. Wir entwickeln Ideen in der Regel zusammen.“ Heute ist Jasmine Birke eine von 4 Geschäftsführern, das Hotel Birke hat sich in den letzten 20 Jahren immer weiter vergrößert, erweitert, entwickelt und ist heute als Ringhotel Birke ein 4 Sterne Wellness- und Tagungshotel mit 84 Zimmern, 100 Mitarbeitern, davon 30 Auszubildende.

Während Jasmine Birke einer Auszubildenden im 1. Lehrjahr die unterschiedliche Besteck-Konstellation für „Ich bin noch nicht fertig“ und „Ich habe zu Ende gegessen“ erklärt, mit ihrem Risotto selbst fertig ist, bleibt nur noch dieses Resümee: „Ich bin glücklich.“ Und damit meint sie: ganz allgemein glücklich und im speziellen, weil sie vom Hotel aus immer schnell mal raus an den Kanal kann – raus in die Natur und lächeln.
www.hotel-birke.de

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