Terre des Femmes – 40 Jahre für die Rechte der Frauen

8. März 2021
Gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei leben zu können – dieser Leitsatz von TERRE DES FEMMES e.V. ist ein immer noch fernes Ziel für die Mehrheit der Mädchen und Frauen in aller Welt. (Foto: adobe stock)

XX #bornequal

Gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei leben zu können – dieser Leitsatz von TERRE DES FEMMES e.V. ist ein immer noch fernes Ziel für die Mehrheit der Mädchen und Frauen in aller Welt. Seit der Gründung im Jahr 1981 hat sich TERRE DES FEMMES e.V. dem Kampf gegen alle Menschenrechtsverletzungen verschrieben, die Mädchen und Frauen allein deshalb erdulden müssen, weil sie weiblich sind. „XX #bornequal“ heißt die neue Kampagne von TERRE DES FEMMES!

Kein Mädchen und keine Frau soll Gewalt erfahren, nur weil sie zwei X-Chromosomen besitzt! Denn Feminismus heißt für TERRE DES FEMMES: Die Geschlechter sind einander ebenbürtig – born equal – ohne Wenn und Aber.

Die Entstehung von TERRE DES FEMMES begann mit einem Artikel über sogenannte Ehrenmorde im Nahen Osten, der die Journalistin Ingrid Staehle nicht mehr losließ. Es ging weiter mit 10 Frauen, die in einer Hamburger Wohnung im Juli 1981 den Verein gründeten. In den folgenden Jahren erweiterten sich die Arbeitsbereiche, verstärkte sich die Öffentlichkeitsarbeit, es gab immer mehr Städtegruppen im ganzen Land, mehr Spenden, Lobbyarbeit, Aufklärung und internationale Projekte.

Heute, 40 Jahre später, hat TERRE DES FEMMES rund 2300 Mitglieder, ca., 3400 FörderInnen, über 20 prominente UnterstützerInnen, ca. 300 ehrenamtliche Aktive und rund 40 festangestellte Mitarbeiterinnen.

„TERRE DES FEMMES kämpft als größte deutsche Frauenrechtsorganisation seit nunmehr 40 Jahren für die Durchsetzung des Rechtes auf ein gleichberechtigtes und gewaltfreies Leben für jede Frau! Es ist absurd, dass ein X-Chromosom ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben verhindern kann. Wir haben schon vieles erreicht, aber noch viel mehr zu tun – wir werden uns auch in Zukunft für Frauenrechte stark machen, unsere Ziele weiterverfolgen und neue Herausforderungen angehen!“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V. und vor 30 Jahren die erste hauptamtliche Mitarbeiterin im gemeinnützigen Verein.

Und es gibt viele Erfolge zu verbuchen:
– Vergewaltigung in der Ehe wird als Straftat anerkannt (1997).
– Geschlechtsspezifische Verfolgung kann als Fluchtgrund geltend gemacht werden, um Asyl in Deutschland zu beantragen (2005).
– Weibliche Genitalverstümmelung wird ein eigener Straftatbestand (2013).
– Das gesetzliche Mindestalter für eine Eheschließung wird auf 18 Jahre ohne Ausnahme festgesetzt. Im Ausland geschlossene Ehen mit Minderjährigen werden in Deutschland nicht mehr anerkannt bzw. aufgehoben. (2017)

Viel ist erreicht – viel mehr bleibt zu tun.
TERRE DES FEMMES befürwortet unter anderem ein Sexkaufverbotin Deutschland und die Einführung des sog. „Nordischen Modells“. Das Modell, das zuerst in Schweden eingeführt wurde, kriminalisiert Sexkäufer und BetreiberInnen und stellt angemessene Hilfs- und Ausstiegsangebote für Prostituierte bereit. Dabei setzt TERRE DES FEMMES sich sowohl für Veränderungen auf politischer Ebene als auch für ein gesellschaftliches Umdenken ein.

Die zentralen Arbeitsthemen von TERRE DES FEMMES sind nach wie vor: Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat, häusliche und sexualisierte Gewalt, Frauenhandel und Prostitution, Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), Gleichberechtigung und Integration, Internationale Zusammenarbeit.

Jedes Jahr findet seit 2001 das Filmfest FrauenWelten statt, bei dem Frauenrechte im Fokus der Filme stehen.

Im Sommer verleiht TERRE DES FEMMES jährlich den „Zornigen Kaktus“ für besonders frauenfeindliche Werbung.

Auch immer mehr Männer beteiligen sich, zum Beispiel an den Kampagnen STARK! Väter und Töchter gemeinsam für Gleichberechtigung und Men Standing Up for Gender Equality.

 

Die Kampagne XX #bornequal, die am Internationalen Frauentag am 8.3. startete, basiert auf der Forderung, dass nicht ein X-Chromosom zur Folge haben darf, dass Milliarden Frauen und Mädchen weltweit Gewalt, Benachteiligung, Bevormundung und strukturelle Diskriminierung erdulden müssen.

www.frauenrechte.de

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