Warum muss es Sprachnachrichten geben?

1. Juli 2021
Achtung! Zeitfresser im Anmarsch. Sprachnachrichten mag nicht jede. (abobe stock)

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Sprachnachrichten.

Bin ich wirklich die einzige, die Sprachnachrichten schrecklich findet?

Denn sie sind mir ein echtes Gräuel. Wirklich!! Schon immer. Ich finde sie rein gar nicht hilfreich, sondern einfach nur anstrengend. Alles wird dadurch komplizierter und dauert viel länger, als auf anderen Kommunikationswegen. Am liebsten würde ich diese Funktion ausstellen, doch das geht ja leider nicht.

Meiner Meinung nach sind Sprachnachrichten ein Beispiel dafür, dass nicht alles was technisch machbar ist, auch einen Vorteil bringt. War die mögliche Aufsprechzeit bei guten alten Anrufbeantwortern nicht auch begrenzt und hieß es nicht ursprünglich mal SMS – ShortMessageService? Man hatte sich kurz zu fassen. Was war daran eigentlich so schlecht?

Das Einfordern der absoluten Aufmerksamkeit ist übergriffig.

Leider verfügen die wenigsten Menschen über die Gabe sich kurz, klar und prägnant auszudrücken. Und noch weniger Nachrichten sind amüsant oder unterhaltsam. Vielleicht bin ich auch mal wieder zu kritisch, was gut sein kann, aber: „Boa eh… echt jetzt?“ Ich hasse die 3000 „ähm..jaaa“s und die Wiederholungen. Die Kerninformation wird meist 3-4 mal genannt. Und ich frage mich warum? Allein die Verpflichtung sich alles anzuhören, denn es könnte ja noch etwas Wichtiges ganz am Ende folgen, empfinde ich als übergriffig. Am Ende der Nachricht habe ich immer schon vergessen, was am Anfang war, denn die meisten Nachrichten sind einfach zu lang und zu voll mit blabla. Keiner würde all das schreiben oder in einem Anruf so aufplustern. Niemand würde sich von Angesicht zu Angesicht derartig in einem ungefilterten Monolog oder seinem Bewusstseinsstrom verlieren. Hören sich alle so gern selbst beim Sprechen zu oder was ist der Punkt? Glaubt man im recht zu sein, weil man nicht unterbrochen wird? Es ist doch keine echte Unterhaltung, die da entsteht.

Vielmehr glaube ich den Aufsprechenden oft anzuhören, dass sie selbst gedanklich unsortiert sind oder schon bei einer nächsten bzw. parallel stattfinden Aufgabe.

Kein blauer Haken

Bei mir kann es passieren, dass ich Sprachnachrichte einfach ignoriere. Sorry, nicht wirklich sorry. So oder so antworte ich übrigens auch immer schriftlich, ganz konsequent. Wenn es mir wirklich wichtig ist, dann benutze ich mein Telefon sogar in seiner Kernfunktion und rufe einfach mal an. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Gespräch am schnellsten klärt und auch ungewollte Zwischentöne oder Missverständnisse verhindert.

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