Ehrenamt: für andere & für mich!

„Ich finde, dass das ehrenamtliche Engagement in Deutschland einzigartig ist.“
Woman in the city sprach mit Giuliana Runge, Leiterin des Ehrenamtsbüros Schwentinental über die Motivation und Notwendigkeit des ehrenamtlichen Engagements.
WOMAN IN THE CITY: Was ist das begehrteste Ehrenamt in Schwentinental?
Giuliana Runge: Das begehrteste Ehrenamt ist für jeden sehr individuell! Für die langjährigen Ehrenamtlichen haben die eigenen Interessen, Hobbys und Neigungen eine große Rolle bei der Auswahl des Engagements gespielt. In den letzten sechs Jahren durfte ich das großartige Engagement für die Geflüchteten mit begleiten. Es war eine Welle an Freiwilligen, die sich gezielt in diesem Bereich engagieren wollten. Aber auch das Interesse an naturgebundenen Vereinen ist in der letzten Zeit gestiegen.
WOMAN IN THE CITY: Mit welcher Motivation kommen die Menschen zu Ihnen?
Im Vordergrund steht meist die Freude an der Tätigkeit für Andere. Manche kommen ins Büro und suchen gezielt in einem bestimmten Bereich und wissen genau, wo sie hinmöchten, um ihre Lebenserfahrung und ihr Wissen an andere weiterzugeben. Neu zugezogene Bürgerinnen und Bürger möchten sich ehrenamtlich engagieren, um einen Anschluss in der Gemeinde zu finden. In der Corona-Zeit stand vor allem das Einkaufen, Besorgungen machen und das Maskennähen für Andere sehr im Vordergrund.
WOMAN IN THE CITY: Sind Sie selber ehrenamtlich tätig?
Nein zur Zeit nicht, vielleicht bin ich auf der Suche!
WOMAN IN THE CITY: Wie wichtig ist das Ehrenamt heutzutage?
Ich finde generell, dass das ehrenamtliche Engagement in Deutschland weltweit einzigartig ist. Ehrenamtliche Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Gemeinschaft und spielt im gesamtgesellschaftlichen Leben immer noch eine bedeutende Rolle.
Vereine prägen den Alltag der Menschen in der Stadt und ganz besonders auf dem Land. Sie machen das Leben bunt und vielfältig. Sie stiften Identität, indem sie individuelle Teilhabe und gesellschaftliche Integration fördern. Nur dank des freiwilligen Einsatzes von Millionen Menschen können die Dienste, Leistungen und Angebote in diesem Umfang aufrechterhalten werden. Der Staat allein wäre damit organisatorisch und finanziell überfordert.
Ehrenamtliche Helfer werden in unserem Land mehr denn je gebraucht, denn die Kassen vieler Kommunen sind leer und die Städte und Gemeinden sind auf die freiwillige Arbeit engagierter Menschen angewiesen. Ohne Ehrenamt würde das gesellschaftliche Leben in vielen Bereichen zum Erliegen kommen und eine Versorgungslücke entstehen. Insbesondere Initiativen und Vereine in sozialen, pädagogischen und kulturellen Lebensbereichen profitieren von bürgerschaftlichem Einsatz.
WOMAN IN THE CITY: Worauf legen Sie persönlich besonderen Wert im Leben?
Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben: Auch ich suche nach Menschen, die mich schätzen und die mir gut tun!
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