Verbinden wir uns mit unserem wahren Wesenskern!

13. März 2022
(adobe stock)

Kolumne von Dr. Maren Grütters zum Thema: Erfüllung

In unsere westlichen Leistungskultur haben wir gelernt „Erfüllung” hauptsächlich durch Dinge im Außen zu finden. Als Kind waren es die guten Noten, das Lob der Eltern, Zugehörigkeit bei Freunden, Geschenke zu Weihnachten. Heute sind es der anstehende Urlaub, der Wunschpartner, die Beförderung und das Erreichen der Ziele und Wünsche, die wir uns selbst setzen. Oft heißt es „Wenn ich dieses oder jenes erreiche, dann bin ich …”. Dabei treiben wir uns häufig von einem Ziel zum nächsten.

Höher, schneller, weiter. Doch erfüllt uns das wirklich? So ganz tief im Innern? So, dass wir uns innerlich “erfüllt” fühlen? Schön, wenn es so ist. Doch oftmals bleibt das gewünschte tiefe Gefühl von innerer “Erfüllung” und Zufriedenheit aus, stattdessen entsteht Leere und das Bedürfnis neuer Highlights in unserem Leben.
Warum? Weil es nichts im Außen gibt, das dies für uns übernehmen kann. Wie heißt es in dem Sprichwort so schön: “happiness is an inside job”.
Das bedeutet nicht, dass wir ziellos umherirren und keine Wünsche und Ziele mehr haben sollten. Es bedeutet diese gut auszurichten. Es bedeutet, dass es an der Zeit ist, dass wir uns mit unserem wahren Wesenskern verbinden. Mit dem, was uns wirklich ausmacht. Das, was hinter all den Rollen, Funktionen und Aufgaben steckt, die wir uns über die Jahre angeeignet haben und auf die uns unsere Welt konditioniert hat. All dies was uns nicht wirklich “erfüllt” (von dem wir aber gelernt haben, dass es das eigentlich sollte) hinter uns zu lassen.
Denn wenn wir dem folgen, was wirklich unserem Innersten entspricht, dann finden wir “Erfüllung”, ganz von alleine. In uns und dauerhaft. Das benötigt Zeit für Entwicklung, Raum für uns selbst und auch der Mut hinzusehen. Wie wichtig und wertvoll es ist “Erfüllung” in sich selbst zu finden, ohne eine Abhängigkeit von außen, zeigt auch die stark disruptive Zeit in dieser Welt im Moment. Wenn Ablenkung wegbricht und wir mehr und mehr auf uns selbst gestellt sind. Was zunächst dunkel und angstmachend wirken kann, birgt aber einen Schatz in sich. Es ist wie in einem Wirbelsturm, stehen wir zu weit außerhalb dann herrscht Chaos,das uns ordentlich durchpustet. Doch gehen wir in die Mitte, wird es ganz still. Hier, in der stillen Mitte, finden wir dann die Kraft, den Weg und die Inspiration so zu handeln, dass wir innerlich „erfüllt” sind.

Eine Kolumne von

Dr. Maren Grütters

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