Mit Power-Frühstück durch den Tag
Über das Ja oder Nein zum Frühstück lässt sich streiten. Unbestreitbar wichtig aber ist das Frühstück für Kinder und Jugendliche. Sieben gute Gründe und Tipps für einen Power-Start in den Tag (gilt auch für Erwachsene)
1. In der Nacht verbraucht der Körper Energie. Die Kohlenhydratspeicher sind besonders bei Kindern morgens leer. Gehen diese ohne Frühstück aus dem Haus, sind sie weniger leistungsfähig als ihre Mitschüler. Das Gehirn kann nur über Glukose seine Nahrung beziehen. Diese müsste über einen Hungerstoffwechsel erst aufwändig produziert werden. Bei den Kindern kommt der Vergleich oft gut an, wenn sie sich vorstellen, sie wollen mit einem Rennwagen von Kiel nach Hamburg fahren, haben aber in Kiel vergessen zu tanken. Das schnelle Auto bleibt in Kaltenkirchen wegen „Treibstoffmangel“ liegen und wird von den langsamen „Schnecken“ überholt (die Wahl der Automarken überlasse ich dabei Ihnen, abhängig von den Vorlieben Ihrer Kinder).
2. Dann geht‘s los: nur das richtige Frühstück bringt die notwendige Power. Die erste Mahlzeit des Tages enthält in der Regel wichtige Nährstoffe wie Calcium aus Milchprodukten, Vitamine aus Obst, Ballaststoffe aus Vollkornprodukten – vorausgesetzt, es wird nicht mit einem Zucker-Schocker gestartet.
Geeignete Lebensmittel sind: Brot, Brötchen und Knäckebrot aus Vollkornmehl, Butter, Margarine, Frischkäse oder Nussmus, Belag aus Käse, sehr wenig Aufschnitt, vegetarische Aufstriche oder etwas Konfitüre, Müsli, Joghurt, Milch oder Kakao, Quark und Milchshake, (ohne Zucker), saisonale Gemüserohkost, Obst oder Zitrusfrüchte
3. Es gibt Hinweise aus Studien, dass regelmäßig frühstückende Kinder seltener unter Übergewicht leiden. Ein Frühstück wird als Indikator dafür gewertet, dass auch sonst in diesen Familien Wert auf die Ernährung und einen gesunden Lebensstil gelegt wird. Allgemein lernen Kinder durch gemeinsame Mahlzeiten und dem ganzen „Drumherum“ sehr viel. Es finden gemeinsame Gespräche statt, sie lernen den Tisch decken und können sich an dem Vorbild der Erwachsenen orientieren.
4. Bleiben sie locker, wenn Ihr Kind trotz guter Vorsätze doch nicht frühstücken mag. Es ist nichts gegen Nuss-Nougat-Aufstrich jeden zweiten Tag einzuwenden, so lange sie sparsam verwendet wird und nicht noch mit einer Butterunterlage noch fetter gemacht wird, als sie ohnehin schon ist. Der zuckrige Belag sollte auf das Frühstück zu Hause beschränkt werden, hier kann man anschließend die Zähne putzen. Nutzen sie Teilerfolge wie die Umstellung auf Vollkorntoast oder zusätzlich etwas Obst. Echte Frühstücksmuffel lassen sich mit einem selbstgemachten Milchshake mit Haferflocken und Tiefkühlobst (ist schön kalt) oder einem Joghurt leichter an den Tisch locken. Als Ausgleich kann das zweite Frühstück etwas üppiger ausfallen.
5. Nehmen Sie sich morgens die nötige Zeit. Dazu müssen alle etwas früher aufstehen. Decken Sie eventuell schon abends den Tisch, schnippeln sie beim Abendbrot das Gemüse für die Brotdose oder bereiten das Müsli vor.
6. Apropos Brotdose: Die Zeit bis zum Mittagessen kann lang werden. Um weiterhin konzentriert und körperlich aktiv zu sein, brauchen die Kinder komplexe Kohlenhydrate.
Ein gekauftes Frühstück hat den Nachteil, dass unter Umständen viel wertvolle Pausen-Zeit dafür verschwendet wird, um sich in den kurzen Pausen irgendwo anstellen zu müssen und dass die Auswahl doch meistens ungesünder ist, als wenn man sich die gute „Stulle“ selbst zurechtmacht. Eine gesunde Brotdose enthält zur Hälfte Gemüse (z. B. Möhrenstifte, Gurkenscheiben, kleine Tomaten, …) und Vollkornbrot mit Käse. Als Süßes ist Obst, Trockenobst oder Nüsse optimal.
7. Senken sie bei ihren Kindern die Schwelle für Süßes.
Müsliriegel, jegliche Zuckerersatzstoffe, gezuckerte Frühstücksflocken, die extra Portion Traubenzucker, Schokoriegel, der „Joghurt mit der Ecke“, …. sind alles Süßigkeiten, die stark eingeschränkt werden sollten. Verbote machen die Naschis nur noch attraktiver. Deswegen ist ein sorgsamer Umgang wirkungsvoller.
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