Weidemilch oder Heumilch oder Hafermilch?
Zunächst einmal gibt es unterschiedliche Verfahren für die sogenannte Milchherstellung. Die Bezeichnung „traditionell hergestellte“ Milch bezieht sich auf die Pasteurisierung, ein Verfahren, zu dem hierzulande jede Molkerei verpflichtet ist. Die kurze Erhitzung auf 75 Grad Celsius sorgt dafür, dass Bakterien abgetötet werden und macht die Milch etwa eine Woche haltbar.
Der Begriff wird heute verwendet, um sie von der ESL-Milch abzugrenzen, die etwa drei Wochen haltbar ist. ESL steht für “Extended Shelf Life” (verlängertes Regalleben) und dafür, dass diese Milch für wenige Sekunden auf 85 bis 127 Grad erhitzt wurde. Sie trägt den Aufdruck “länger haltbar”. Daneben gibt es noch die H-Milch, die durch das Verfahren der Ultrahocherhitzung (bis zu 150 Grad) bis zu sechs Monate haltbar ist. Alles außer H-Milch und Kondensmilch darf als “Frischmilch” betitelt werden.
Der Begriff Weidemilch ist nicht gesetzlich geschützt, bezieht sich aber auf die Haltung der Milchkühe. Die Kühe erhalten Weidegang, jedoch ist meist nicht ersichtlich, wie häufig das tatsächlich der Fall ist. Seit 2017 gibt es das Siegel „Pro Weideland“, das die Weidehaltung stärken möchte. Auch PROVIEH unterstützt dieses Label. Ist Milch mit diesem Label gekennzeichnet, bedeutet das unter anderem, dass den Milchkühen mindestens 120 Tage Weidegang im Jahr für mindestens sechs Stunden täglich zustehen.
Die Heumilch steht vor allem für eine Fütterung mit frischen Gräsern und Leguminosen sowie Heu im Winter. Verboten ist das Füttern von Silage und Feuchtheu oder von Nebenprodukten aus Brauereien, Mostereien und Brennereien. Die Bezeichnung Heumilch ist EU-weit gesetzlich geschützt. Noch besser ist Milch mit dem Label der „DEMETER HEU-MILCH BAUERN“, einer süddeutschen Erzeugergemeinschaft, wo zusätzlich auch die Kälber bei den Kühen aufwachsen dürfen.
Die Bezeichnung ALPENmilch ist weder gesetzlich geschützt noch klar definiert. Auch eine geographische Zuordnung oder Vorschriften zur Haltungsform und Fütterung gibt es nicht. Der Begriff dient ebenso wie die Bezeichnung Landmilch allein einer besseren Vermarktung.
Bei BIOmilch gilt grundsätzlich, dass die Kühe in der Regel mehr Platz und Auslauf haben, als konventionell gehaltene Milchkühe und Futter fressen, welches die Kriterien der Öko-Verordnung erfüllen muss.
Wer auf Milch verzichten möchte, kann auf viele pflanzliche Milch-Alternativen zurückgreifen. Je nach Geschmack können Sie zwischen Hafer-, Cashew-, Mandel-, Soja-, Lupinen oder Kokosmilch wählen. Probieren Sie mal!
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