Jetzt richtig Sommer-Sonne tanken!

17. Juni 2021
Wer die Sonne genießen möchte und seiner Haut nicht schaden will, sollte den Sonnenschutz dabei nicht vergessen. (Foto: adobestock)

Sonnenbaden – aber bitte nur mit dem richtigen Sonnenschutz!

Sonne ist toll und nach einer langen Zeit mit pandemiebedingten Einschränkungen auch wirklich wichtig für das Gemüt. Doch wer die Sonne genießen möchte und seiner Haut nicht schaden will, sollte den Sonnenschutz dabei nicht vergessen. Unser Guide zum Thema Sonnenschutz gibt einen Überblick darüber, warum Sonnencreme so wichtig ist und was man beachten sollte.

Sonnenschutz: Darum ist er so wichtig

Sonne ist gut für unsere Gesundheit, weil sie die körpereigene Vitamin-D-Produktion anregt. Weil Vitamin D an vielen wichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und nachdrücklich die Stimmung hebt (Stichwort: Winter-Blues durch Lichtmangel), haben Menschen ein natürliches Bedürfnis, Sonne auf der Haut zu spüren.

Dennoch ist bei längeren Aufenthalten in der Sonne Sonnenschutz extrem wichtig, wenn sich das Sonnenbad auch langfristig positiv auf die Gesundheit auswirken soll: Schon wenn Gesicht, Hände, Unterarme eine Viertelstunde von der Sommersonne bestrahlt werden, bildet die Haut ein Vielfaches der Vitamin-D-Tagesdosis und gibt sie innerhalb der nächsten 24 Stunden ins Blut ab. Längeres Sonnen ohne Sonnenschutz bringt auch nicht mehr Vitamin D, weil körpereigene Schutzmechanismen eingreifen, die vor Vitamin-D-Vergiftung schützen – es gefährdet nur die Hautgesundheit:

Auswirkungen von UVA- & UVB-Strahlen auf die Haut

Optimal für Haut und Gesundheit ist nur so viel Sonne, dass sich die Haut nie rötet. Bei einem sonnigen Urlaub am Strand werden die Vitamin-D-Speicher meist schon auf dem Weg zum Strand bis zum Bersten gefüllt.

Sobald mehr Sonne ohne Schutz auf die Haut trifft, greift ein Teil der Sonnenstrahlen die Hautgesundheit an: Sonnenstrahlen bestehen aus hellem sichtbaren Licht, unsichtbarer wärmender Infrarotstrahlung und unsichtbarer UV-Strahlung. Die UV-Strahlung wird nach Wellenlängen in UV-A, -B und -C unterteilt, von denen UV-A + UV-B bis zur Haut durchdringen, wie diese Infografik (© Douglas) zeigt:

Diese ultraviolette Strahlung ist, mit Verlaub gesagt, „nicht ohne“: Im elektromagnetischen Spektrum des Lichts liegt sie zwischen sichtbarem Licht (780-380 nm) und Röntgenstrahlung (10 nm), von der wohl jeder weiß, wie gefährlich sie ist.

Nach dem sichtbaren Licht kommt erst die nicht sehr energiereiche UV-A-Strahlung (380-315 nm), die jedoch tief bis in die zweite Hautschicht (Lederhaut) dringt. Dort schädigt jede „Überdosis“ die Kollagen-Schicht in der Haut, die dadurch an Spannkraft verliert und vorzeitig altert. Eine kräftige Überdosis, die gemeinhin unter dem Namen „Sonnenbrand“ bekannt ist, erzeugt viele freie Radikale, die das Risiko erhöhen, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

Die energiereichen UV-B-Strahlen dringen nur bis in die unterste Schicht (Basalschicht) der Oberhaut, wo sie die Vitamin-D-Bildung anstoßen und durch Melaninbildung für Bräune mit echtem Lichtschutz sorgen. Auch wenn sie nicht ganz so gefährlich wie die UV-A-Strahlen sind, bewirken sie die Verbrennung der Haut, die wir „Sonnenbrand“ nennen. Überdosen erhöhen das Risiko, an den in diesen Hautschichten bekannten Krebsformen zu erkranken (weißer Hautkrebs + Plattenepithelkarzinome).

UV-Filter im Sonnenschutz: Chemisch, mineralisch, physikalisch?

Die sogenannten UV-Filter sind die Bestandteile im Sonnenschutz, die den Schutz bewirken. Zu dieser Filterung werden verschiedene Wirk-Mechanismen eingesetzt, die längst nicht mehr nur vor Sonnenbrand, sondern natürlich auch vor „unsichtbaren“ Krebsgefahren durch UV-A- und UV-B-Strahlen schützen sollen. Sie werden in physikalische und organische UV-Filter eingeteilt:

Physikalische (mineralische, anorganische) UV-Filter
Physikalische Filter schützen mit winzigen Partikel anorganischer Mineralien wie z. B. weißem Zinkoxid und Titandioxid. Diese Mikro-Teilchen reflektieren das Sonnenlicht und brechen die gerade Bahn der nicht reflektierten Lichtwellen, wobei die Kombination von Titandioxid + Zinkoxid ein weites Spektrum der UV-A- und UV-B-Strahlung abdeckt.

Die chemisch stabilen Filter-Partikel liegen auf der Haut und bleiben auch an ihrer Oberfläche, bei dickem Auftrag schützen sie als zarter, weißer Film. Deshalb wirkt physikalischer UV-Schutz sofort, wird aber auch leichter abgewaschen bzw. durch Badetücher abgestreift. Weil Sonnenschutz mit physikalischem UV-Filter kaum Allergien auslöst, wird er in Sonnencremes für Kinder und speziellem Sonnenschutz für Menschen mit empfindlicher Haut eingesetzt.

Die neuesten Produkte mit physikalischem UV-Filter enthalten Nanopartikel, die den u. U. störenden weißen Film auf der Haut transparent machen. Diese Nanopartikel müssen auf der Packung ausgewiesen werden und gelten bei Anwendung auf gesunder Haut nach heutigem Wissensstand als unbedenklich (können nicht in die Haut eindringen). Für erkrankte Haut (durch Sonnenbrand), trockene und strapazierte Haut mit herabgesetzter Barriere-Funktion gibt es aber noch nicht genug Daten, hier sollte besser auf Alternativen ausgewichen werden.

Chemische (organische) UV-Filter

Chemische Filter enthalten diverse (von Menschen entwickelte) chemische Substanzen wie Derivate organischer Stoffe wie Zimtsäure, Campher oder Salizylsäure. Diese Substanzen reagieren mit den energiereichen UV-Strahlen, wobei sie sie in langwellige Wärmestrahlung umwandeln. Weil sie erst wirken, wenn sie in die Haut aufgenommen wurden, müssen sie eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden.

Photoinstabile chemische UV-Filter zersetzen sich in praller Sonne in 1 – 3 Stunden und müssen häufig nachgecremt werden. Sie können Hautallergien auslösen, manche der chemischen Filtersubstanzen sind in manchen Urlaubsorten wie Hawaii und Palau verboten, weil sie die Korallen schädigen. Heute wird auch Sonnenschutz mit modernen photostabilen chemischen Filtern angeboten, die sich unter aufkommender UV-Strahlung nicht verändern und deshalb auch als besser verträglich gelten.

Häufig werden beide Wirk-Mechanismen kombiniert, um Schutz über den gesamten UVA-UVB-Wellenlängenbereich zu garantieren.

Auswahl und Auftragen der Sonnencreme

Welche Sonnencreme die richtige ist, hängt ganz vom Hauttyp ab. Frauen mit sensibler Haut benötigen andere Produkte als Frauen mit normaler Haut oder Kinder. Ein paar gute Tipps, worauf Frauen je nach Hauttyp bei der Auswahl ihrer Sonnencreme achten sollten, haben wir im Hautpflege-Guide von Douglas entdeckt. Egal für welche Creme Sie sich entscheiden folgende Tipps für das Auftragen des Sonnenschutzes sollten unbedingt beachtet werden:

 

  • Creme rechtzeitig auftragen
  • Creme möglichst gleichmäßig und lückenlos auftragen
  • Ohren & Fußsohlen nicht vergessen
  • regelmäßig nachcremen: mind. Alle 2 Stunden, nach Aufenthalt im Meer, etc.
  • ausreichend Creme verwenden, damit der angegebene Schutz auch erreicht wird: ca. 10 Teelöffel für den ganzen Körper – mehr ist immer besser

Haltbarkeit von Sonnencreme

Leider hält Sonnencreme nicht ewig, weshalb Experten dazu raten Sonnencreme aus dem Vorjahr nicht mehr zu verwenden. Bei den Sonnenschutzmitteln mit chemisch-organischen Substanzen besteht das Risiko, dass sich die Inhaltsstoffe durch Sauerstoff-Oxidation verändern und dann kaum mehr schützen. Alte Produkte mit Octocrylen als chemischem UV-Filter können sich sogar in das giftiges, eventuell krebserregende Benzophenon zersetzten, wie gerade in einer Studie gezeigt wurde.

Sonnenbrand: Was tun, wenn es einen doch erwischt hat?
Das Sonnenbrand gefährlich ist und vermieden werden sollte, ist jedem klar. Doch was ist zu tun, wenn man sich doch einmal einen Sonnenbrand zugezogen hat. Als allererstes heißt es: Raus aus der Sonne. Im Anschluss hilft es den Sonnenbrand unter Dusche oder mit kaltem Wasser angefeuchteten Handtüchern zu kühlen. Viel Wasser trinken hilft ebenso wie kühlende Lotionen aus der Apotheke. Dort gibt es Produkte, die speziell für Sonnenbrände entwickelt wurden. Wichtig: Wirft die Haut blasen oder haben Sie starke Schmerzen, suchen Sie umgehend einen Arzt auf!

Nur „Sonne mit Maß“ dient Schönheit, Gesundheit und guter Laune
Die Sonne lockt – nach langen Pandemie-Beschränkungen verständlicherweise ganz besonders. Je mehr der Klimawandel fortschreitet, desto wichtiger werden aber auch eine positive Einstellung zu und Aufmerksamkeit für einen vernünftigen Sonnenschutz – weil nur ein leistungsfähiger Sonnenschutz die Haut langfristig schön und gesund erhält.

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