5 Fragen an Janine Streu, Innenstadt-Managerin. ,,Die Innenstadt befindet sich derzeit spürbar im Aufbruch.“

18. November 2022
Janine Streu ist die Kieler Innenstadt-Managerin.

Janine Streu ist Kieler Innenstadt-Managerin und schwärmt natürlich für die Kieler Innenstadt. 

Wenn Sie durch Kiel schlendern, dann lieben Sie es …

Janine Streu: … dass sich die Innenstadt derzeit spürbar im Aufbruch befindet. Neue Geschäfte, die es nicht in jeder Einkaufsstraße gibt, das Holstenfleet als neuer Treffpunkt, aber auch schöne neue Quartiere wie die Schloßstraße zeigen, dass eine kooperative Innenstadtentwicklung viel bewirken kann. Und das ist erst der Anfang: Stadt und private Investoren haben noch so viel vor. Mit diesem Wissen im Hinterkopf verzeihe ich auch gerne so manche Schwäche, die es sicherlich noch gibt. Das Herz unserer Stadt hat die Herausforderung angenommen und stellt sich den neuen Ansprüchen an Innenstädte: Das ist nicht selbstverständlich und ich bin stolz, mit meiner Arbeit einen Teil dazu beitragen zu können.  

Was ist Ihre Vision von einer Innenstadt, in der wir uns gerne aufhalten?

Janine Streu: Ich freue mich auf noch mehr Plätze zum Durchatmen, auf mehr Grün und mehr Spielmöglichkeiten. Die geplante Umgestaltung der Holstenstraße und der anliegenden Plätze geht da schon genau in die richtige Richtung. Parallel zum öffentlichen Raum müssen aber auch die Ladenkonzepte mehr bieten als einen Abverkauf ihrer Waren. Eine inspirierende Einrichtung, die zum Verweilen einlädt, und zusätzliche Elemente wie Workshops oder digitale Tools, die meinen Besuch zum Erlebnis werden lassen.

Was halten Sie von einer neuen Straßenbahn in Kiel? 

Weitere attraktive Nutzungskonzepte können sich ab sofort bewerbenJanine Streu: Ich finde sie gut, weil sie das Bedürfnis vieler Menschen nach schnelleren und häufigeren Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr bedient. Wichtig wird sein, dass sie nicht zu teuer ist. Wenn wir uns eine Reduktion des Autoverkehrs wünschen, dann müssen Alternativen geschaffen werden – und die Tram ist eine davon.

Umbruch als Chance – ist die Devise gegen den Leerstand von Innenstadt-Flächen. Umbruch ist also immer gut?

Janine Streu: Obwohl wir Sicherheit lieben – was meinen Sie? Stimmt, ein Umbruch ist immer erstmal unbequem, aber ist es nicht viel spannender und erfüllender, Transformation mitzugestalten, als gegen sie zu wettern? Mein Credo lautet „Handeln statt Hadern“ und eine Situation meckernd auszusitzen, halte ich nicht für zielführend. Da sehe ich lieber die Chancen: Wenn wir uns attraktivere, innovative oder auch mal außergewöhnliche Nutzungskonzepte für die Ladenflächen wünschen, brauchen wir verfügbare Flächen. Es gibt genug Städte, die liebend gern neue Konzepte ansiedeln würden, aber keine freien Flächen haben. Natürlich dürfen es nicht zu viele sein. Aber tatsächlich liegt die Leerstandsquote in der Kieler Innenstadt mit 5,6% weit unter dem Bundesdurchschnitt (10%).  

Über welches Projekt/ Begegnung haben Sie sich dieses Jahr am meisten gefreut? 

Janine Streu: Über die Neuansiedlung des Ladengeschäfts „derHeimathafen“ in der oberen Holstenstraße. Im Rahmen des Wettbewerbs „Kiezgröße gesucht“ hatten wir Anfang des Jahres innovative Nutzungskonzepte gesucht, denen wir mit Landesfördermitteln Mieterleichterungen verschaffen können. „DerHeimathafen“ hat sich durchgesetzt und ist definitiv ein heißer Tipp für ausgefallene Geschenkideen zur kommenden Weihnachtszeit. Aktuell befinden wir uns mit dem Wettbewerb übrigens in der zweiten Runde. Weitere attraktive Nutzungskonzepte können sich ab sofort bewerben.

Näheres unter www.kieler-innenstadt.de/kiezgroesse.  

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