Abwehrkräfte stärken, Zucker reduzieren & achtsam sein!

10. Dezember 2021
Die Adventszeit ist zuckerreich. Deshalb sollten wir uns bewusst machen, wie wir unser Immunsystem schützen & Alternativen finden. (adobe stock)

Gestärkt durch die Zeit von Advent bis Zimtsterne und Acerola bis Zucchini!

Ein ganz zentrales Organ für unsere Immunabwehr ist der Darm. Die Darmschleimhaut ist besiedelt von einer immens großen Zahl von Bakterien und Pilzen – auch Microbiom genannt. Die Anzahl der Bakterien in Art und Häufigkeit sind entscheidend, wie gut wir auf Krankheiten reagieren können. Durch Alkohol, zuckerreiche Ernährung und Antibiotika wird die Darmflora geschwächt. Auch die strengen und wichtigen Hygiene–maßnahmen der letzten Zeit tragen dazu bei, dass sich die Vielzahl und Menge der Bakterien reduziert.

Der Darm & das Fermentieren

Das Darmmikrobiom liebt die Bakterien aus fermentierten Lebensmitteln, wie man das z. B. von Sauermilchprodukten kennt. Achten Sie hier beim Einkauf von Joghurt auf eine stichfeste Sorte, in dem die Milchsäurebakterien hochwertiger sind. Reichern Sie Ihren Speiseplan mit eingelegtem Gemüse an wie Sauerkraut, eingelegte Gurken, Kimchi oder Algen. Seitdem ich mehr über darmgesunde Ernährung weiß, trinke ich jeden Tag selbst hergestellten Kombucha oder Wasserkefir und esse fermentiertes Gemüse.
Startkulturen für Kefir, Joghurt, Kombucha oder Wasserkefir gibt es im Handel zu kaufen – das wäre doch auch mal eine wunderbare Idee für den Adventskalender oder ein Weihnachtsgeschenk.

Ein frischer selbstgemachter Smoothie und noch besser täglich ein Kurkuma-Ingwershot ist ein wirkungsvoller Immunbooster. Kurkuma enthält viel Vitamin C, B2, B3, Calcium, Zink, Eisen, Magnesium und Kalium. Der Farbstoff Curcumin, den wir aus der indischen Küche kennen, wirkt entzündungshemmend (achten Sie bei der Zubereitung auf die stark färbende Wirkung!). Die ätherischen Öle regen die Gallenflüssigkeit an und unterstützen eine gute Verdauung, insbesondere die Fettverdauung. Die Antioxidantien in Ingwer und Kurkuma bekämpfen freie Radikale, kurbeln die DNA-Regeneration an und wirken sich somit positiv auf den Alterungsprozess aus.

ZUCKER JETZT REDUZIEREN!

Allgemein essen wir mit 100 Gramm Zucker täglich schon die vierfache Menge von dem, was die Weltgesundheitsbehörde als Höchstmenge empfiehlt. Der November ist der umsatzstärkste Monat für die Zuckerindustrie. Es ist leider so: Zucker macht krank. Eine zuckerreiche Ernährung fördert Übergewicht, Diabetes mellitus und schwächt die Immunabwehr (siehe Darmgesundheit).

Folgende Tipps unterstützen uns, den Zuckerkonsum im Rahmen zu halten:

• Essen Sie nicht wahllos irgendwelche Kekse und Süßigkeiten. Nehmen Sie wahr, was und wie viele Süßigkeiten Sie über den Tag essen. Lieber ein hochwertiges Stück Schokolade oder einen selbstgebackenen Keks, als ein ganzer Schokoriegel oder eine Packung Kekse, von denen man hinterher – vom Zucker geflasht – gar nicht mehr genau weiß, wie sie schmeckten.

• Kaufen Sie nur satt und mit Einkaufsliste ein. So vermeiden Sie Verlockungskäufe wie die Tüte Lebkuchen im Angebot oder die Schokolade für die Kinder. Alles, was sie NICHT im Haus haben, wird auch NICHT gegessen.

• Hinterfragen Sie Traditionen! Die Bedeutung von Advent heißt Ankunft. Bei unseren Vorfahren diente die Adventszeit der Vorbereitung für das Weihnachtsfest. Dort wurden Christstollen und Plätzchen gebacken FÜR den Heiligen Abend. Heutzutage liegen Lebkuchen & Co schon nach den Sommerferien in den Regalen, so dass bis Weihnachten kaum noch jemand Lust auf Weihnachtsplätzchen hat.

• Meiden Sie allgemein, aber gerade in dieser Zeit, gesüßte Getränke! Häufig ist in Limonaden Fructose-Glucose-Sirup enthalten, ein günstiges Süßungsmittel, welches die Leber belastet. Die hohen Fructosemengen auch aus anderen Lebensmitteln wie Fruchtjoghurt, Brotaufstrichen; Punsch oder Glühwein können in der Leber nicht so schnell abgebaut werden und führen über eine Leberverfettung zu einer Leberzirrhose.

• Essen Sie Süßes direkt nach einer Hauptmahlzeit! In Verbindung mit anderen Lebensmitteln steigt die Blutzuckerkurve nur langsam an und erreicht nicht das hohe Niveau, wie wenn Sie Süßes zwischendurch und auf nüchternen Magen essen.

• Trauen Sie sich, Ihre traditionellen Rezepte gesünder zu gestalten! Heutzutage braucht es nicht mehr die gute Butter oder die Menge an Zucker zu sein, wie es noch in Omas Rezepten steht. Eine hochwertige Margarine enthält bessere Fettsäuren. Für das Butteraroma gibt es Backöle. Ein Viertel der Zuckermenge lässt sich meistens ohne Ersatz reduzieren. Tasten Sie sich auch mal an Zuckerersatzstoffe heran. Durch einen Spritzer Süßstoff sparen sie knapp 100 Gramm Zucker. Zuckeralkohole wie Xylit und Erythrit eignen sich dann sehr gut zum Backen, wenn Sie immer noch ein Drittel normalen Haushaltszucker verwenden.
Backen ganz ohne Zucker geht sogar auch. Testen Sie sich hier an den Geschmack und die Verträglichkeit heran. Xylit beispielsweise hat einen kühlenden Effekt im Mund und eignet sich gut für Zitronengebäck. Beachten Sie die Backzeiten, da das Gebäck im Ofen nicht braun wird. Größere Mengen der Zuckerersatzstoffe können zu Unverträglichkeiten, Blähungen oder Durchfall führen.

Sei achtsam mit dir selbst!

Jetzt, wo Sie diese Zeilen gelesen haben: Wie geht es Ihnen? Welche Körperhaltung haben Sie? Ist Ihnen warm genug? Haben Sie Hunger oder sind Sie satt? Wo spüren sie Hunger? Wie fühlt sich bei Ihnen echter Hunger an?
Solche und ähnliche Gedanken fördern die Selbstfürsorge. Frösteln beginnt meist mit kalten Füßen, Durst wird von Hungergefühlen überschrieben. Schlafstörungen haben meist einen guten Grund. Kurzfristig hilft ein Notizblock auf dem Nachttisch, Abendrituale und langfristig ein besserer Umgang mit Stress. Heutzutage gibt es viele Apps und
Podcasts zu den Themen Achtsamkeit, Entspannung, Ernährung oder persönlicher Weiterentwicklung. Ihre psychische Gesundheit hat einen großen Einfluss auf Ihr körperliches Wohlbefinden – nutzen Sie diese Möglichkeit!

Ein Tipp von: Alste Janßen
Praxis für Ernährungsberatung, Ernährungstherapie und  Homöopathie
www.alste-janssen.de

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